Das Thema betrifft u.a. Jungendliche, die z.B. wegen einer psychischen Erkrankung oder einer Entwicklungsstörung den Unterricht (teilweise) nicht (mehr) besucht haben – sogenannte Schulverweiger*innen. In Deutschland besteht eine Schulpflicht bis zum Abschluss der 9. oder 10. Klasse, je nach Bundesland. Was passiert jedoch mit einem psychisch kranken Jugendlichen, der die Schule ohne Abschluss verlässt, wenn die Schulpflicht endet?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Unterstützungsangebote, die für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen zur Verfügung stehen. Eine wichtige Option ist die berufliche Rehabilitation. Dies kann eine umfassende Unterstützung umfassen, um Jugendlichen dabei zu helfen, ihre beruflichen Fähigkeiten zu entwickeln, eine Arbeit zu finden und eine unabhängige Lebensweise zu führen.
Berufliche Rehabilitationsprogramme können von gemeinnützigen Organisationen, Schulen oder spezialisierten Rehabilitationszentren angeboten werden. Diese Programme bieten in der Regel Unterstützung bei der beruflichen Orientierung, Jobcoaching, Berufsausbildung und Arbeitsplatzanpassung.
Ein weiteres wichtiges Unterstützungsangebot ist die psychosoziale Rehabilitation. Diese bietet spezielle Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen, um ihre Fähigkeiten im Alltag zu verbessern und eine höhere Lebensqualität zu erreichen. Die psychosoziale Rehabilitation kann beispielsweise Unterstützung bei der Bewältigung von Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen bieten und auch bei der Entwicklung von sozialen Kompetenzen und Selbstständigkeit helfen.
Ein psychisch kranker Jugendlicher ohne Schulabschluss nach Ende der Schulpflicht: Was passiert in Deutschland?
Das Ende der Schulpflicht kann für jeden Jugendlichen eine schwierige Zeit sein, aber für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen und ohne Schulabschluss kann es besonders herausfordernd sein. In Deutschland gibt es jedoch verschiedene Optionen für diese Jugendlichen, um ihre Bildung fortzusetzen oder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
Wenn ein Jugendlicher das Ende der Schulpflicht erreicht, ohne einen Schulabschluss zu erlangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie er seine Bildung fortsetzen kann. Eine Möglichkeit ist die Teilnahme an einer beruflichen Schule, wo sie eine Ausbildung oder eine Fachschule besuchen können. Diese Option kann besonders für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen oder psychischen Erkrankungen geeignet sein, da sie möglicherweise Unterstützung benötigen, um ihre Bildung fortzusetzen.
Eine weitere Option ist die Teilnahme an einem Berufsintegrationsjahr (BIJ). Das BIJ ist ein einjähriges Programm, das Jugendliche ohne Schulabschluss auf eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle vorbereitet, wenn diese ihre Schulpflicht noch nicht erfüllt haben. Es bietet sowohl praktische als auch theoretische Ausbildung und ermöglicht den Jugendlichen den Erwerb von Kompetenzen und Fähigkeiten, die für den Einstieg in den Arbeitsmarkt erforderlich sind. Beispiel Niedersachsen: https://www.nibis.de/berufseinstiegsschule_2381
Ein weiteres Programm, das für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen und ohne Schulabschluss geeignet sein könnte, ist das Ausbildungsvorbereitungsprogramm (AVdual). Das AVdual ist ein Programm, das Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen oder psychischen Erkrankungen hilft, ihre Bildung fortzusetzen und sich auf eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle vorzubereiten. Es bietet sowohl theoretische als auch praktische Ausbildung und Unterstützung bei der Bewältigung von psychischen Problemen.
Für Jugendliche, die nicht in der Lage sind, eine Ausbildung zu absolvieren oder in den Arbeitsmarkt einzusteigen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten für unterstützende Beschäftigung. Dazu gehören beispielsweise Arbeits- oder Beschäftigungsprogramme für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen.
Insgesamt gibt es in Deutschland verschiedene Möglichkeiten für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen und ohne Schulabschluss, ihre Bildung fortzusetzen oder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Es ist wichtig, dass Jugendliche, ihre Eltern und Betreuer sich über diese Optionen informieren und eine geeignete Lösung für ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten finden. Durch die Unterstützung von Bildung und Arbeitsplatzintegration können diese Jugendlichen ihre Zukunftschancen verbessern und eine positive Perspektive für ihr Leben aufbauen.